Donnerstag, 17. April 2014

Über den Wolken...

Nun ja, nicht wirklich über den Wolken, denn als wir aufstanden, war strahlend blauer Himmel. Wir standen heute allerdings sehr früh auf, denn vorgestern buchten wir bereits einen Fallschirmsprung für uns beide - und zwar den höchsten in Australien!

Es war eigentlich geplant, dass wir gestern um 11 Uhr springen sollen. Nachdem allerdings 20 Minuten noch immer kein Shuttlebus, der uns von einer nahe liegenden Bushaltestelle abholen sollte, zu sehen war, riefen wir die Organisation an. Diese meinte, dass aufgrund des Festivals ein kleiner Stau entstanden und der Bus auf dem Weg sei. Eine Stunde (!) später riefen wir noch einmal an, worauf uns die Mitarbeiterin nur fragte, ob wir denn keine SMS bekommen hätten. Der Sprung wurde aufgrund starken Windes abgesagt. Wir hatten jedoch die Chance es am darauffolgenden Tag noch einmal zur selben Zeit probieren. Da wir nicht mehr lange in Byron Bay waren, mussten wir dies natürlich annehmen.
Kurz vor dem Abendessen kam dann ein Anruf, dass wir in der Gruppe um 7 Uhr eingeplant wären, und ob das für uns in Ordnung gehe. Später wäre der Wind nämlich zu stark zum Springen. Weil wir natürlich unbedingt springen wollten, blieb uns nichts anderes übrig.


Deshalb klingelte heute schon um 5:30 Uhr der Wecker! Leise schlichen wir nach draußen, wo Flo ein kleines Frühstück zu sich nahm. Mimi hingegen war viel zu aufgeregt und müde, um etwas zu essen.
Schnell wurde sich dann noch kurz frisch gemacht und es ging wieder zur Bushaltestelle, wo dann glücklicherweise schon der Shuttlebus mit ein paar Leuten stand, welcher um 6:10 Uhr die haltestelle verließ. Der Mann begrüßte uns und drückte jedem ein Klemmbrett mit einem "Vertrag" (Haftungsausschluss) in die Hand, den wir auf dem Weg ausfüllen mussten. Es war natürlich nicht gerade beruhigend zu lesen, was hier drinnen stand (beispielsweise: "Warning: Parachuting and flying in parachuting aircraft is inherently dangerous. Serious accidents can and often do happen which may result in the parachutist suffering injury to person and/or property or being killed.", was so viel bedeutet wie: "Warnung: Fallschirmspringen und das Fliegen in einem Flugzeug für den Fallschirmsprung sind grundsätzlich gefährlich. Ernsthafte Unfälle können und kommen oft vor, welche eventuell zu Schäden des Springers und/oder des Eigentums oder zum Tode führen kann.")... Wow, Tod! Dieses Word lässt einen gleich wach werden.
Nach einer 20 minütigen Fahrt kamen wir dann am "Tyagarah Airport" an. Dort mussten wir erst einmal für alles bezahlen: den Sprung und die Bilder und Videos, die wir natürlich, auch wenn es sehr teuer ist, unbedingt haben wollten! Außerdem musste man sich noch auf eine Waage stellen, denn das maximale Gewicht liegt bei ca. 100 kg. Zum Glück wiegen wir weniger, wie viel allerdings genau, wird an dieser Stelle nicht verraten.
Nachdem wir ein wenig auf die letzten Teilnehmer gewartet hatten, bekam auch schon jeder eine Hose in die Hand gedrückt, die beim späteren Aufsetzen die richtige Hose vor Dreck schützen sollte. Danach kam der Gurt dran.
Anschließend ging die erste - unsere - Gruppe weiter zu einer kurzen Einweisung. Dort wurden wir über den Ablauf und unsere Aufgaben in den einzelnen Punkten informiert: Flug, Absprung, Fall, Öffnung, Steuerung und Landung. Währenddessen schlossen sich unsere persönlichen Kameramänner an, die wir hinzugebucht hatten. Diese sollten uns noch den ganzen Sprung begleiten. Vor dem Sprung interviewten sie uns noch kurz und dann ging es auch schon los.

Einer nach dem anderen Stieg ins Flugzeug. Mimi als vorvorletzte und Flo als vorletzter. Insgesamt saßen 8 Springer mit ihrem jeweiligen Begleiter, der mittlerweile seinen Gurt an unserem befestigt hatte, im Flugzeug, welches sich schon nach kurzer Zeit auf die Rollbahn bewegte und sich von dort nur wenig später in die Luft erhob. Anfangs noch etwas holprig ging es in einer Schraubenbewegung nach oben. Die Aussicht war atemberaubend: man konnte den Strand sehen, Surfers Paradise, das Bluesfestival und sogar den Leuchtturm!
15 Minuten dauerte es und dann blinkte auch schon die grüne Lampe über dem Cockpit. Die erste Springerin rückte an die Kante und keine 3 Sekunden später war sie auch schon nicht mehr zu sehen.
Nun war Flo an der Reihe. Er krakselte an die Kante, griff mit überkreuzten Händen an die Schultergürtel und dann wurde auch schon gesprungen. Das selbe galt dann für Mimi. Auch bei ihr lief alles einwandfrei und sie befand sich nur wenige Sekunden später im freien Fall.
Wie sich der Sprung anfühlt? Wenn man es beschreiben sollte, könnte man sagen, dass es sich anfangs wie in einem Free-Fall-Tower anfühlt, allerdings nur für ein paar Sekunden - vielleicht sogar weniger als eine Sekunde. Dann setzt nämlich der Adrenalin-Kick ein und man spürt nicht mal die Kälte, die hier oben - durch den freien Fall sogar verstärkt - herrschte. Man konnte förmlich nicht mehr mit dem Grinsen aufhören, sodass der Wind die Backen flattern ließ. Und obwohl man schnell fiel, blieb die Aussicht noch immer die selbe. Der Boden schien sich nicht auf uns zuzubewegen. Wir drehten uns paar mal während der Kameramann alles aufnahm und nach ca. einer Minute wurde der Fallschirm geöffnet. Obwohl es sehr schnell verlief, war der durch die Öffnung entstandene Zug nicht wirklich kräftig. Weil es jetzt jedoch langsamer verlief, konnte man sich viel besser auf die Aussicht konzentrieren. Wir durften sogar den Fallschirm selber lenken: man konnte schnell und langsam sinken und Kreise drehen. Keine fünf Minuten später befand man sich schon im Landeanflug, was bedeutet: Knie anziehen und mit den vier Buchstaben auf den Boden aufsetzen. Vollgepumpt von Adrenalin stand man dann mit einem breiten Grinsen und wackeligen Beinen auf - einfach nur Hammer! Selbst Mimi empfindet so, obwohl sie Angst vor Höhen und Flugzeugen hat - Respekt! So, jetzt aber erst einmal die Bilder.





























Als alle heile am Boden ankamen, ging es zurück zu der Halle, wo uns das Geschirr abgenommen wurde und wir uns der Hose entledigen konnten. 
Danach mussten wir noch ca. 30 Minuten gedulden, denn die Videos wurden noch zusammen geschnitten. Derweil wurden die Videos der anderen Kunden auf Fernsehern abgespielt, um diese zu einem Kauf zu überreden. Es war wirklich unterhaltsam zu sehen, wie manche beim Springen  aussahen. Deshalb waren wir waren umso mehr gespannt auf unsere. Dann endlich kam eine Mitarbeiterin und überreichte uns zwei DVD-Hüllen. Wir konnten sie uns noch vor Ort ansehen, ob das richtige Video drauf ist und alles richtig beschriftet war. Wir möchten euch natürlich die Videos nicht vorenthalten. Zuerst das Video von Flo:

Und hier seht ihr Mimis:

Da alles in Ordnung war, bedankten wir uns bei allen und fuhren mit dem Bus zurück nach Byron Bay. Da es mittlerweile Mittag war, waren die Straßen sehr voll und es dauerte länger als die Hinfahrt. Trotzdem kam es uns nicht so lange vor, denn jeder unterhielt sich über diese Mega-Erfahrung. Ein Mädchen erzählte uns sogar, dass sie den Sprung vor ein paar Tagen im Woodys-Club gewonnen hatte.
Wir liefen dann von der Bushaltestelle zurück zum Hostel, wo Sarah und Ben gerade dabei waren, ihre Sachen einzupacken. Schließlich war heute unser letzter Tag, deshalb mussten wir auch unsere sieben Sachen zusammenräumen. Dabei wurde sich natürlich ausgiebig über den Sprung unterhalten.
Schnell wurden die Bettsachen und die Schlüssel zurückgegeben und danach noch gemütlich gefrühstückt. Anschließend liefen wir noch einmal durch die Innenstadt und fotografierten all die schönen Läden und ließen das Festivalflair auf uns wirken. Wir kamen an einem Park vorbei, bei dem man von Diabolo, über Frisbee alles spielen konnte. Wir versuchten uns natürlich auch einmal.

Als wir dann genug Bilder geschossen hatten, fuhren wir mit unseren Autos weiter nach Bogangar, wo der Freund von Mimis Eltern wohnt.
Das Haus war wirklich sehr schön, groß und man hatte alles was man braucht. Sogar ein Queensizebed - Traum! Es wurde "eingecheckt" und erst einmal der Fernseher angemacht. Danach gab es noch Abendessen und dann konnten wir zum ersten Mal seit langem wieder in einem gemütlichen Bed einschlafen.

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