Freitag, 16. Mai 2014 0 Kommentare

604 km

Gestern wurde nicht viel gemacht. Wir standen wie gewohnt auf, wenn die Sonne unser Auto aufgeheizt hatte und bereiteten unser Frühstück zu.

Jetzt, da es hell war, konnten wir erst einmal sehen, wo genau wir hier eigentlich waren. Später erblickten wir auch ein Schild, das von der Sandbank größtenteils verdeckt war. Was genau darauf stand, ließ uns für einen Moment zusammenzucken: "Warning! Crocodiles inhabit this area - attacks may cause injury or death" ("Warnung! Krokodile leben in diesem Gebiet - Angriffe können zu Verletzungen oder zum Tod führen"). Jetzt waren wir richtig wach! Wie uns aber ein anderer Camper später berichtete wurde das letzte Krokodil vor mehreren Monaten gesichtet, also war es hier im Moment sehr sicher.
Während wir unser Frühstück zu uns nahmen, lief noch eine riesige Schlammkrabbe an uns vorbei.
Nachdem wir dann alles abgewaschen und verstaut hatten, machten wir uns weiter auf den Weg nach oben Richtung Airlie Beach, von wo aus alle Trips zu den Whitsundays starten.
Der Weg führte uns wieder durch wunderschöne Landschaften. An einer Tankstelle machten wir halt, wo zuerst unser Tank aufgefüllt wurde und dann noch eine kostenlose Dusche genommen wurde.
Danach konnte es weiter gehen. Insgesamt waren wie an dem Tag 443 km unterwegs, weshalb wir gegen 17 Uhr bei unserem Stopp ankamen: ein Hotel, das irgendwo im nirgendwo lag und ihren Hof für 10 AU$ pro Nacht und Auto anbot. Dazu durfte man die Duschen und Klos nutzen. Wir entschieden uns dazu, weil die Tankstelle, bei der wir zuerst unser Camp aufschlagen wollten, einfach viel zu laut und dreckig war.
Von außen sah das "Hotel" eher aus wie ein größeres Haus mit einer Bar im Erdgeschoss.

Die Besitzerin wies uns darauf hin, dass am Abend der "Oben-Ohne-Abend" stattfand und wir dazu herzlichst eingeladen seien. Beim Anblick der Bar allerdings mussten wir nicht einmal ein Wort austauschen um zu wissen, dass KEINER auch nur je wieder einen Fuß in diese setzen wollen müsse.
Da wir zum ersten Mal unser Auto vor dem Sonnenuntergang in unser Bett verwandeln konnten, wurde heute mal im Sonnenlicht gekocht - richtig abwechslungsreich!

Nachdem alles abgespült war und wir uns ein wenig unterhalten hatten, beschlossen wir uns dazu, in unser Bett zu gehen, schließlich wollte keiner von uns enden wie all die Jugendlichen, die in den Horrorfilmen in einem Hotel, abgelegen von jeglicher Zivilisation, nach einem Zimmer fragen und am nächsten Morgen mit einer großen Narbe und einer Niere (weniger) am Straßengraben aufwachen - wenn überhaupt! Und weil wir nicht die einzigen waren, die hier übernachteten und auch die anderen Personen "kennengelernt" hatten, schliefen wir mit geschlossenen Fenster - das erste Mal seit langem, einfach nur um sicher zu gehen...

Da wir heute morgen noch komplett und unversehrt aufwachten, konnte die Reise weiter gehen. Geduscht wurde hier allerdings nicht, denn die Duschen sind dem Charm des Hotels gerecht geworden.
Die Strecke von hier nach Airlie Beach beträgt 161 km und war in ca. 2 Stunden gemacht. Das Wetter auf der Fahrt war leider nicht so schön, weshalb wir keinen Stopp einlegten. In Airlie Beach angekommen fuhren wir dann unsere Autos in den Campingplatz, der mitten in der Stadt hinter einem Gebäude lag - sehr groß. Da Maggy und Dom bereits eine Nacht hier übernachtet hatten (ja, sie hatten eine laaange Fahrt hinter sich), reservierten sie uns bereits den Stellplatz neben ihnen.

Nachdem dann jeder geduscht war, ging es ein wenig die Stadt erkunden und sich in dem Reisebüro der Gesellschaft, über die wir die Tour zu den Whitsundays gebucht haben, um uns für selbige anzumelden. Wir wurden über alles wichtige informiert (Gepäckmenge, -größe, Dauer, ...) und bekamen noch eine Checkliste mit.



Das war's dann eigentlich auch schon wieder von heute.
Mittwoch, 14. Mai 2014 0 Kommentare

"Man ruft nur Flipper, Flipper!"

Dank einer Tablette und genügend Schlaf ging es Flo gestern schon ersichtlich besser und weil es uns so gut gefiel hier, durften wir noch eine Nacht hinten dran hängen. Den letzten Tag nutzten wir einfach dafür, alle elektronischen Geräte zu laden und unsere wichtigen Souvenirs - chinesische Schriftzeichen vom Markt in Brisbane, Bilder mit dem Koala und von dem Fotografen auf dem Markt - in der nahe gelegenen Stadtbibliothek einzuscannen. 

Heute mussten wir allerdings sehr früh aufstehen, denn es ging nach Tin Can Bay, wo wir Delfine füttern wollten. Die Fütterung beginnt um 8 Uhr morgens, allerdings kommen die Delfine bereits gegen 7 Uhr zu der Bootrampe und weil es ca. 1 Stunde und 40 Minuten entfernt liegt, fuhren wir nach einem kleinen Frühstück schon um 5 Uhr los, schließlich wollen wir sicherstellen, dass wir auch einen Fisch bekommen. 
Dort angekommen, parkten wir schnell dass Auto und zogen uns noch unsere Badeklamotten an, denn zum Füttern muss man ins Wasser gehen. Für nur 10 AU$ bekam jeder Eimer mit einem Fisch gereicht, allerdings erst wenn es so weit war. Man durfte sich allerdings schon ins Wasser stellen und den Delfinen beim "Plantschen" zusehen. Sie kamen wirklich verdammt nahe!




Einige von ihnen hatten Narben, diese kommen aber daher, dass sie in der freien Natur leben und dort mit Artgenossen spielen. Ja, Delfine haben sehr viele und scharfe Zähne...
Warum die Delfine so zahm sind und jeden Morgen hier her kommen? 

Die Indopazifischen Buckeldelfine interagieren mit den Bewohnern und Besuchern der Tin Can Bay bereits über 30 Jahre. Alles begann mit "Scarry", welche aufgrund der zahlreichen Ecken und Kanten entlang ihrer Rücken-und Schwanzflossen so genannt wird. "Scarry" erschien mit einem jungen männlichen Delfin, "Mystique", der wahrscheinlich ihr jüngster überlebender Nachkommen ist. 
"Scarry" wurde seit Anfang 2003 nicht mehr gesehen, aber ihr Sohn "Mystique" und dessen Freundin "Patch" kommen noch immer zu der Bootsrampe, um sich von den Menschen beobachten und mit der Hand füttern zu lassen.

Wir standen eine Weile knietief im Wasser und bestaunten die Delfine, als uns plötzlich eine bekannte Stimme hinter uns mit deutscher Aussprache begrüßte. Wir drehten uns um und glaubten unseren Augen nicht: es waren Randi und Chantal. Ohne das beide Parteien davon wussten, trafen wir uns genau hier - wenn das mal kein Schicksal war...

Es wurde ein wenig erzählt und bericht erstattet, als dann ein wenig auch schon die Fütterung begann. Dazu musste man aus dem Wasser und seine Hände desinfizieren.
Mit der Marke, die man zuvor beim Bezahlen bekam, konnte dann jeder seinen Fisch abholen. Man sollte dann auf dem Weg zu der Rampe den Eimer mit einer Hand verdecken, da schon häufig Möwen den Fisch aus dem Behälter klauten (geschah heute auch ein paar mal). Da es drei Delfine gab, konnten immer nur drei Personen gleichzeitig in Wasser (das Baby war noch zu schüchtern, um sich füttern zu lassen). 
Es war also zuerst Mimi an der Reihe, ehe dann Flo seinen Fisch verfüttern konnte. 


Als alle dran gewesen waren, ging es mit einem Strahlen auf den Gesichtern zurück zum Auto. Dort erfuhren wir von Randi und Chantal, dass auch ihr nächster Stopp Agnes Water sei. 
Gerade als wir aufbrechen wollten, ließ ein Vogel sein Geschäft auf Mimis Hand plumpsen... Naja, soll ja bekanntlich Glück bringen!
Nach ungefähr 4,5 Stunden Fahrt kamen wir dann in Agnes Water an - hier haben übrigens Maggy und Dom die letzte Nacht auf einer Campsite verbracht. Eigentlich wollten wir sie hier treffen, aber sie waren gerade in 1770 (ausgesprochen: Seventeen Seventy), dem 10 Minuten entfernten Nachbarsdorf. Deshalb liefen wir einmal zum Strand und genossen die Aussicht. 

Und weil es hier nicht wirklich viel zu sehen gab, entschieden wir uns dazu, ebenfalls nach 1770 zu fahren und uns dort mit den anderen beiden zu treffen. 
Wir gesellten uns zu ihnen in die Bar "tree bar" und unterhielten uns ein wenig über unsere Pläne vor den Whitsundays. 

Maggy und Dom blieben noch eine Nacht in Agnes Waters während wir schon einmal weiter nach Gladstone zu einem kostenlosen Campingplatz fuhren, welcher ca. 1,5 Stunden entfernt lag. 
Dort stellten wir unsere Wägen vor einer Sandbank ab, damit wir vom Wind geschützt waren. Der Platz lag an einem Fluss über den eine Brücke führt, die man nehmen muss, um auf die andere Seite zu den Klos zu gelangen. 
Im Dunkeln bereiteten wir noch schnell das Essen zu, ehe es dann wieder in die gemütlichen und komfortablen Autos zum Schlafen ging. 

Montag, 12. Mai 2014 0 Kommentare

Man soll gehen, wenn's am schönsten ist...

Heute musste wieder früh aufgestanden werden, schließlich wollten wir noch was erleben und die Rückfahrt stand auch noch an. Nachdem wir alle unser Frühstück zu uns genommen hatten, wurde alles in den Gepäckanhänger gepackt und die Schlafsachen zurückgegeben. Später sollte nämlich schon wieder die nächste Gruppe ankommen, die die Insel erkunden wollen.
Unser erster Stopp, der auf der Tagesliste steht, war zugleich auch der einzige: Lake McKenzie. Eigentlich wollte Ben heute fahren, aber auch ihn hat der Virus mittlerweile erreicht, sodass er auf dem Weg dorthin jede 5 Minuten aussteigen und sich übergeben musste - sogar öfters als wir landeinwärts fuhren.
Doch vorher machten wir noch einen kleine Halt bei einem der ältesten Bäume auf dieser Insel, welcher ca. 1.000 Jahre alt ist. Es wurden ein paar Bilder geschossen ehe es wieder zurück zum Auto ging und es weiter zum See ging.


Dort angekommen waren es keine 500 Meter Fußmarsch mehr und wir waren auch schon dort, und was sollen wir sagen: dieser See ist wirklich der beste See, denn wir je gesehen haben. Der Sand am Strand ist schneeweiß und das Wasser glasklar, warm und trinkbar - schließlich ist es ein Süßwassersee.
Der Sand hier ist übrigens so fein, er eignet sich super zum Abschrubben von toter Haut, Reinigen der Haare (schon wieder einmal ist das Zauberwort: Teebaumöl) und Polieren der Zähne. Richtig gehört: der Zähne. Und weil wir eben nur einmal hier sind, wurde alles ausprobiert. Ergebnis: glatte Haut, weiches Haar und ein strahlendes Lächeln!



Es wurden zudem ein paar Videos gedreht und versucht eine menschliche Pyramide zu bauen.




Danach ging es auch schon weiter zum Central Station Forest.



Dort wurde erst einmal das Mittagessen dingosicher in einem Käfig eingesperrt. Wir liefen nämlich erst einmal einen kleinen Rundweg bevor es was zwischen die Zähne geben sollte.
Erster Stopp war wieder ein hohler Baum, wo wir versuchten, so viele von uns hineinzubekommen wie nur möglich. Ergebnis: 14 Leute, Rekord liegt bei 16!
Danach ging es weiter. Auf diesem Spaziergang wurde uns dann noch einmal die Kultur der Eingeborenen näher gebracht. Wir stoppten am "Wanggoolba Creek", bei dem ein Schild aufgestellt war, dass das Baden oder auch nur Betreten dieses strikt verboten ist.

Dies ist nämlich ein heiliger Ort der Butchulla Frauen. Warum? Okay, hier ein paar Informationen:

Das historische Zentrum von Fraser Island ist Centrals Station beim Wanggoolba Creek. Dieser war ein Bereich und Geburtsort (Wonggoolba Creek) der Butchulla Frauen, wo Männer ausgeschlossen waren. Diese große Lichtung war zwischen 1920 bis in dei späten 1950er Jahre der Sitz der Fraser Island Forstbetriebe. Als das Fällen von Bäumen auf Fraser Island noch gestattet war, befand sich hier ebenfalls eine altes Holzfällerdorf. Central Station war einst die Heimat von rund 30 Häusern und wurde sogar eine Schule für die Kinder der Holzfäller errichtet. Heute spiegelt der Picknick-Bereich die Vergangenheit der Forstwirtschaft wider. 
Die ausgewachsenen Kauri Pines, Bunya Pines, Satinays und Flooded Gums wurden vor 95 Jahren gepflanzt, um einen botanischen Garten zur Ausstellung zu schaffen. 
Der kristallklare Süßwasser "Wanggoolba Creek" fließt durch den Regenwald. Der primitive und seltene Königsfarn Angiopteris evecta, der hier wächst, wird nirgendswo anders auf dieser Insel gefunden. Außerdem wurde dieser bis jetzt nur an zwei weiteren Orten der Welt entdeckt. Der kristallklare, ruhig fließende Süßwasser-Bach ist die Heimat einer Reihe von Fischarten, Schildkröten und Aale. 

Ein paar Schritte weiter kamen wir wieder an einem riesigen Baum vorbei, der von Ranken überzogen war. In ein paar hundert Jahren wird auch dieser Baum absterben und das Wurzelgeflecht des "Figtrees" zurückbleiben.

Wir gingen den Weg ein wenig weiter und kamen wieder beim Zentrum raus. Dort waren ein paar Überreste des ehemaligen Dorfes zu sehen, wie beispielsweise die Tankstelle. Außerdem fand man hier auch wieder eine Vielzahl an verschiedenen Pflanzenarten.

Anschließend wurde dann noch schnell zu Mittag gegessen, ehe es zurück zu den Autos ging und wir uns auf den Heimweg machten. Dort angekommen packten wir nur noch unser Hab und Gut in den Anhänger und verabschiedeten uns von dem Team.


Nur noch nicht von Dave, der musste schließlich als Lead-Car vorweg fahren. Der Konvoi machte sich am Strand entlang zurück zur Fähre, die bereits auf uns wartete.

Nachdem wir wieder am Festland angelegt hatten, fuhren wir von dort aus wieder zu der Tankstelle, wo wir vor einigen Tagen schon einen Großteil der Gruppe eingesammelte hatten.
Hier verabschiedeten wir uns wieder von ihnen und fuhren weiter
Richtung Noosa Heads. Allerdings machten wir einen "kleinen" Umweg durch Gott-weiß-wo, denn Dave wollte uns eine  interessanter Landschaft bieten. Dumm nur, dass es so schnell dunkel wurde und sich somit eigentlich nur unser Weg nach Hause verlängerte.
Nach gefühlten 2 Stunden kamen dann auch wir endlich wieder in Noosa Heads an, wo wir noch schnell unsere Sachen in den Autos verstauten und zu Stacey fuhren, die ca. 20 Minuten entfernt wohnt. Dort wollten wir unsere Autos vor dem Haus parken und übernachten. Aber erst einmal sollte es Abendessen geben: Spaghetti Bolognese. Flo fühlte sich allerdings gar nicht gut - wahrscheinlich das selbe, das die anderen die letzten Tage hatten. Stacey ließ uns und Ben und Sarah deshalb auf ihren Couches, die man im Handumdrehen zu einem Bett umfunktionieren kann, schlafen. Die anderen vier schliefen allerdings in ihren Campervans. Zuvor wurde sich allerdings noch von allen verabschiedet, schließlich würden wir Jake und Rachel so schnell nicht wieder sehen. Maggy und Dom machten am nächsten Tag dann schon einmal weiter, allerdings werden wir sie ja wieder treffen.