Dienstag, 25. Februar 2014 0 Kommentare

Das Licht im Inneren des Tunnels

Heute war es Zeit für einen kurzen aber dennoch langen Roadtrip zum Glow Worm Tunnel in der Nähe von Lithgow. Naja, nicht wirklich in der Nähe, aber eben die nächste Ortschaft.
Nach unserem Frühstück stiegen wir dann auch in unseren Starlet ein. Lasse begleitete uns heute übrigens ebenfalls. Der erste Halt war im 20 Minuten entferntem Little Hartley. Dort gibt es einen Süßigkeitenladen namens "The Lolly Bug", der über 1.500 verschieden Arten von Süßkram führt. Egal ob Gummibärchen, Lutscher, Lakritze, Bonbons, Chips, scharfe Steaksaucen oder auch Handcreme, dieser Laden hatte einfach alles! Unsere Naschkatze wurde hier schnell fündig, allerdings erlaubte es uns unser Budget nicht all das zu kaufen, nach dem wir uns so sehr sehnten... Als dann jede Ecke des Shops besichtigt wurde und jede Artikel genauestens begutachtet war, stiegen wir dann wieder ins Auto und fuhren zum nächsten Stopp.








Dieser war das "Hartley Historic Village", welches gerade um die Ecke war, ca. 5 Minuten Fahrt.
Hartley war früher ein Justiz-und Verwaltungszentrum, das ein ausgelastetes Gerichtsgebäude hatte. Dieses wurde 1837 errichtet und vom prominenten New South Wales Kolonialarchitekt Mortimer Lewis entworfen. Das Gerichtsgebäude, welches über fünfzig Jahren betrieben wurde, hatte es mit einem konstanten Strom von Räubern, Dieben und Verbrechern zu tun.
Obwohl Hartley außer Gebrauch kam, überlebte es als perfekt erhaltenes Dorf, das ein hervorragendes Beispiel für die Architektur des 19. Jahrhunderts ist. Aufgrund seiner kulturhistorischen Werte wird es nun von den National Parks und Wildlife Service von New South Wales als eine historische Stätte erhalten.
Hartleys Schwester-Dörfern, Little Hartley und Hartley Vale, haben als Wohn-Dörfer überlebt.
Nach dieser kurzen historischen Pause fuhren wir zum Lyell Lake, der weitere 15 Minuten entfernt lag. Uns wurde gesagt, dass dies ein sehr schöner Ort zum Baden sei, und da an diesem Tag das Wetter sehr schön war, brachten wir alle unsere Schwimmsachen mit. Als wir dann allerdings den See sahen, war uns die Laune nach Schwimmen vergangen... Vielleicht standen wir einfach nur am falschen Ende des Sees? Naja, da wir eh einen straffen Zeitplan hatten, liefen wir mal eben kurz das Ufer ab und fuhren dann weiter zum Glow Worm Tunnel. Zwischendurch machten wir jedoch einen Stopp beim guten alten Mc's.
Nach dieser Pause fuhren wir dann aber sofort weiter und ca. 10 Minuten später erreichten wir den von der Dame, die uns zuvor im Informationscenter den Weg erklärte, beschriebenen unasphaltierten Weg zum Glow Worm Tunnel. Dieser hat eine Länge von 40 km. Aufgrund der Beschaffenheit der Straße war es uns größtenteils nicht erlaubt schneller als 20 km/h zu fahren. Unter Anwendung der mathematischen Grundkenntnisse macht das 2 Stunden Fahrt, one way!
Nach tausenden von Schlaglöchern, Steinen auf dem Weg, steilen Hügeln und ein paar scheuen Kängurus kamen wir dann mit einem zum Glück unbeschädigtem Auto am Parkplatz an. Von dort aus war es dann noch eine gute halbe Stunde Fußmarsch, bis wir dann endlich unser Ziel erreichten - den Glow Worm Tunnel.

Dieser ist ein 400 Meter langer Tunnel, der ursprünglich wegen Ölschieferarbeiten für den Schienentransport nach Newnes erbaut wurde und nun von den Glühwürmern eingenommen worden ist.
Der Glow Worm Tunnel ist einer von zwei aufgegeben Tunnel auf dieser Bahn. Dieser Tunnel biegt sich fast 180 Grad und folglich ist es sehr dunkel. Bei normalem Wetter fließt zudem ein kleiner Bach. Diese Bedingungen sind ideal für bestimmte "Glühwürmchen", die die Wände und Decke des Tunnels bewohnen. Während Glühwürmer in anderen dunklen, feuchten Stellen in den Blue Mountains auftreten, ist der Glow Worm Tunnel wahrscheinlich der beste Ort für Besucher diese zu sehen. Die Glühwürmer sind jedoch sehr empfindlich auf Lebensraumstörung, insbesondere: Lärm, Licht, Berührungen und Rauchgase.

Bewaffnet mit unseren Handy-Taschenlampen machten wir uns langsam in das Innere des Tunnels - es war wirklich stockdunkel! Vereinzelt hörte man das Plätschern des kleinen Baches oder das Aufschlagen von herunterfallenden Tropfen auf Steine oder die Wasseroberfläche. Ein leichter Windzug von hinten brachte frische Luft mit sich. Je tiefer wir in den Tunnel eindrangen, desto kälter und dunkler wurde es. Ein Blick nach hinten verriet, dass sich der Tunnel schnell bog. Jetzt konnte man wirklich nichts mehr sehen! Nach einer Weile jedoch gewöhnten sich die Augen an die Dunkelheit und plötzlich kamen tausende von Lichter, die die Wände und Decke zierten, zum Vorschein. Der Effekt war noch größer, als wir unsere Taschenlampen ausschalteten. Es war einfach atemberaubend und mit nichts vorher Gesehenem vergleichbar. Man könnte es als einen gefalteten Himmel beschreiben. Flo versucht vergeblichst diesen Moment festzuhalten, allerdings hatte er kein Stativ dabei und zudem war es selbst mit der Taschenlampe zu dunkel, um zu erkennen, ob das Bild nun scharf war oder nicht...

Da manchen die Dunkelheit und die "Enge" aber nicht behaglich war, liefen wir nach geschätzten 20 Minuten im Tunnel weiter zum Augang. Dort wurde eine kleine Mahlzeit zu sich genommen, ehe es wieder zurück durch den Tunnel zum Auto ging.



Den Rückweg mussten wir schnell ablaufen, da es schon ziemlich spät war und wir nicht im Dunklen durch den Bush fahren wollten.
Um ca. 17:20 Uhr verließen wir den Parkplatz und machten uns auf den holprigen Weg zurück nach Lithgow. Auf dem Weg dorthin begegneten wir einer Menge Wallabys und Kängurus. Nachdem wir alle paar Meter angehalten hatten und versuchten, eins gescheit vor die Linse zu bekommen, entschieden wir uns letztendlich dafür einfach unsere Heimreise fortzufahren und nicht mehr stehen zu bleiben... Schließlich ging die Sonne schon unter.
Man beachte den konzentrierten Gesichtsausdruck.
So kam es dann, dass wir gegen 19:30 Uhr die normale Straße und weiter 40 Minuten später das Hostel erreichten.
Es war zwar ein langer Trip, aber er war es definitiv wert!


Montag, 24. Februar 2014 0 Kommentare

Auf der Suche nach dem Pool...

Auch heute stand erneut Wandern auf unserem Plan. Deshalb machten wir uns nach dem Frühstück zusammen mit Lasse nach Leura, dem Nachbarort von Katoomba. Dort suchten wir nämlich nach einem Wasserfall, bei dem sich auf der Spitze ein Pool befindet, in dem man baden und einige Meter tief in den Abgrund schauen kann.
So machten wir uns also auf den Weg nach Leura zu den Leura Falls. Zig Steine und Stöcke wurden übersprungen, Treppen hoch und runter gelaufen, Bachläufe und Klippen überquert und Plattformen und Aussichtspunkte bestaunt.
Es gab viel zu sehen: die Wege waren von vielen tropischen Pflanzen geziert und überall hörte man Vögel zwitschern. Von giftigen bzw. gefährlichen Tieren fehlt bis lange jedoch jede Spur... zum Glück! Dafür gab es allerdings eine Menge gefährlicher Treppenstufen. Diese griffen schnell die Ausdauer an und Frau wurde dadurch in der Geschwindigkeit eingeschränkt, weshalb des öfteren eine kleine Pause eingelegt werden musste. Nicht weiter schlimm, wenn man so tolle Aussichtspunkte bestaunen kann.




 Nein, dies sind alle leider nicht der gesuchte Wasserfall.


Eine kleine Verschnaufspause auf dem "Gipfel" mit folgender Aussicht...


Aussicht vom "Bridal Veil Lookout"
Doch wie bereits erwähnt war von solch einem Wasserfall hier keine Spur zu sehen. Deshalb entschieden wir uns zum nächsten Wasserfall, den Gordon Falls, zu fahren. Dort angekommen stellten wir schnell fest, dass es sich nicht um den beschriebenen handeln konnte, da dieser zu wenig Wasser führt.

Enttäuscht und erfolglos fuhren wir erneut zu Govett's Leap, um den dortigen Wasserfall näher zu betrachten. Wenn wir schon Wasserfälle bestaunten, dann gehen wir halt noch mal dort hin. Denn als wir das letzte Mal dort waren, liefen wir nur die Stufen runter zum Wasserfall, aber standen nicht oben an der Quelle. Zwar hatte er auch  nicht so viel Wasser wie beim letzten Mal, aber dennoch hatte man von hier wirklich eine überragende Aussicht!

Aussicht von der Plattform nahe des Wasserfalls.

Und leider war dann auch schon wieder der Tag vorbei, dass bedeutet: Heim, Essen kochen und ab ins 12-Betten-Zimmer zum Schlafen.
Sonntag, 23. Februar 2014 0 Kommentare

Wir und die Drei Schwestern

Ja, wir sind noch immer hier in den Blue Mountains. Zu den eigentlich geplanten zwei Nächten sind zuerst zwei weitere hinzugebucht worden, dann noch mal und mittlerweile haben wir weitere drei Nächte hinten dran gehängt (also vom 20.02. - 01.03.), eben weil es hier so viel zu sehen und erleben gibt. Außerdem ist das Hostel wirklich sehr schön und groß! Wir haben mittlerweile aber auch schon unsere nächste Unterkunft gebucht - in Port Stephens.
Kommen wir jetzt aber zu der Zusammenfassung des 23. Februars.
Da heute kein schönes Wetter war, es hatte an die 20° C, besichtigten wir zum zweiten Mal (wir waren schon im Jahr 2012 hier) die "Three Sisters". Dies ist eine etwas über 900 m große Felsformation im Jamison Valley.

Einer Aborigine-Legende zufolge handelt es sich bei den Säulen um die drei schönen Schwestern Meehni, Wimlah und Gunnedoo, die von einem mächtigen Stammesältesten in Stein verwandelt wurden. Die Frauen hatten sich in drei Brüder aus einem anderen Stamm verliebt, die sie nach geltendem Stammesrecht aber nicht heiraten durften. Die Brüder beschlossen deshalb, die drei Schwestern zu entführen. Bei der anschließenden Schlacht verwandelte der Stammesälteste die Frauen zu ihrem eigenen Schutz in Stein.
Er hatte vor, den Zauber nach der Schlacht wieder aufzuheben, wurde zuvor aber selbst getötet. Da die Frauen nur durch seine Worte hätten erlöst werden können, müssen die Schwestern seitdem als ewiges steinernes Mahnmal an diesen Kampf erinnern. 
Die Geschichte der drei Schwestern wird von den Aborigines in unterschiedlichen Versionen erzählt. Quelle

Anders als vor zwei Jahren liefen wir heute auch mal zu den Schwestern, um sie zu "besteigen". Der Weg bis dorthin war nicht besonders schwer, allerdings war er stark von Touristen aus aller Welt besucht, weshalb das Hinabsteigen der schmalen Treppen sehr langsam voran ging.

Blick auf die erste Schwester, die einzige, die man "besteigen" kann.

Nachdem wir dann also an der ersten Schwester angekommen waren, entschieden wir uns dagegen den "Giant Stairways"-Weg zu nehmen und liefen auch schon wieder hoch und machten zurück ins Hostel. Dort schauten wir nach Unterkünften für die nächste Zeit und unterhielten uns mit Lasse, einem Backpacker aus Deutschland.
Samstag, 22. Februar 2014 0 Kommentare

Hanging Rock und Minnehaha Falls

Als wir aufgestanden waren und unser Frühstück zu uns genommen hatten, machten wir uns mit Alex und Nick, zwei Backpacker aus unserem Hostel, auf zum Hanging Rock. Es war eine 15 minütige Fahrt bis wir an dem abgeschlossenem Tor ankamen. Von dort liefen wir für weitere 70 Minuten eine breite, unasphaltierte Straße entlang bis wir dann schließlich am Baltzer Lookout ankamen.
Auch hier hat der Waldbrand seine Spuren hinterlassen...

Dieser war mit Abstand der beeindruckendste Aussichtspunkt, den wir bis dato gesehen haben. Das lag bestimmt daran, dass er keine Geländer hatte und man direkt den Abgrund hinunter blicken konnte.
 


Wenn man einen kleinen steilen Trampelpfad an der linken Seite nach unten nahm, kam man dann auch schon zum Hanging Rock. Der Hanging Rock ist ein riesiger über 100m hoher Sandsteinfelsen, der sich von der Hauptklippe losgelöst hat. Er ist unter anderem auf der Titelseite des bei Backpackern sehr beliebten Reiseführers "The Lonelyplanet" abgebildet, wie wir dann vor Ort feststellten.
Wenn man genau hinsieht, kann man Nick auf dem linken Bild an der Spitze des Hanging Rock sitzen sehen.

Mimi und Alex sahen sich das ganze von oben an (siehe linkes Bild).

Mutige Leute, die den Sprung über den ca. 1 Meter breiten Spalt zwischen den beiden Sandsteinfelsen wagen, erwartet eine atemberaubende Aussicht!

Nachdem wir alle die Aussicht bestaunt hatten, machten wir - und eine Menge Fliegen und Bremsen - uns wieder zurück zum Auto. Von dort aus ging's zurück ins Hostel, denn Nick musste dann noch was erledigen, während der Rest dann noch schnell zu Coles fuhr und Sachen für das Abendessen kaufte.
Danach fuhren wir drei noch zu den Minnehaha Falls, die ebenfalls sehr nahe am Hostel liegen. Vom Parkplatz aus liefen wir ungefähr noch 30 Minuten, bis wir die Badestelle erblickten.


 Es war sehr idyllisch und ruhig dort. Sofort ging's ins doch sehr kalte Wasser. Aber je länger man drin war, desto wärmer wurde es. Und mit dem Seil zu schwingen und sich in das Becken fallen zu lassen, machte nochmal mehr Spaß!


Aber auch der schönste Tag muss einmal vorbei gehen und so machten wir uns dann wieder zurück ins Hostel, um unser Abendessen zu kochen.